










I Feel Like a Bulgarian, Not an European
Ein Europa ohne Grenzen, das war die Vision der EU-Osterweiterung. Eine Annäherung zwischen Ost und West. Doch wie prägt diese Entwicklung die Menschen vor Ort? Wie verändert sich das individuelle und kollektive Selbstverständnis über Generationen hinweg?
Das Langzeitprojekt I Feel Like a Bulgarian, Not an European verbindet dokumentarische und künstlerische Strategien, um den Wandel von Identität in Bulgarien im Kontext der EU-Osterweiterung zu erforschen. In Kooperation mit Kulturschaffenden aus der Schweiz und Bulgarien entstand eine multimediale Arbeit aus Fotografie, Video und Text, die verschiedene Zeiträume miteinander verwebt.
Der erste Teil des Projekts wurde 2005 realisiert, als Bulgarien kurz vor dem EU-Beitritt stand. Menschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten sprachen über ihre Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen. 13 Jahre später folgte die Rückkehr: Dieselben Personen wurden erneut porträtiert. Ihre Sichtweisen reflektieren die Veränderung der Gesellschaft ebenso wie persönliche Entwicklungen.
Ein zentraler Aspekt der filmischen Arbeit ist der Dialog zwischen den Generationen. Original-Tonaufnahmen aus den Gesprächen von 2005 werden mit filmischen Porträts der heutigen jungen Generation verwoben. Während damals die Eltern über ihre Hoffnungen und Ängste sprachen, erzählen heute ihre Kinder, die bereits mit der EU aufgewachsen sind, von ihrem eigenen Identitätsgefühl.
So entsteht eine mehrstimmige Erzählung über Kontinuität und Brüche, über Zugehörigkeit und Distanz.
Das Buch ist erhältlich im Verlag everyedition.